So sehr ich Flatrates als Kunde mag, sieht es ja derzeit so aus, dass es eben keine vernünftige Lösung für alle Seiten ist.
Bei Filmen und Serien funktioniert das gut, weil die meistens ihr Geld schon vorher eingespielt haben.
Bei Musik wird es, wie man hört schon schwieriger, weil da Künstler z.T, nur Kleckerbeträge überwiesen bekommen.
Bei Büchern wird es ungleich schwieriger, da man Bücher meistens nur einmal liest.
Wie man so hört gibt es da bei den derzeit existierenden Modellen immer mindestens einen Verlierer.
Der Vergleich mit den 90ern hinkt vorne und hinten, ich hoffe das ist Dir klar.
Die Kopien Deiner Tochter bezahlt die Schule. Da gab es vor einiger Zeit einigen Wind drum, die haben sich aber dann doch noch mit den Verlagen einigen können.
Das eine Flatrate für Bücher was völlig anderes sein wird, da schwieriger konsumierbar als Musik, ist klar. Gerade aber deswegen sollte es doch für die Verlage interessant sein, das ist schnell verdientes Geld und mit Skoobe sind sie ja auf keinem so schlechten Weg.
Verlierer gibt es in jedem Fall, in der Musik sind es die Künstler, bei den Büchern die Autoren. Das Geld scheffeln die Großen Musiklabels und die großen Verlage.
Ganz kurz zu den Kleckerbeträgen der Musikbranche. Der Spotifychef hat sich zu der Sache ja geäußert, ist ganz interessant und kann hier nachzulesen
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Als die Musikpiraterie ihren Höhepunkt hatte und die Majorlabels geweint haben dass sie bald pleite ist hat sie reagiert. Sprich, es wurden attraktive Alternativen gesucht und erfunden. Die Industrie bot nicht nur mp3s ohne DRM an, nein, es gab auch die sogenannte Standard CD die unter zehn Euro kostete und lediglich die CD ohne Booklet bot, dann folgte die "normale" CD mit Booklet. Die MP3 war noch etwas günstiger als die Standard CD.
Heute ist die Standard CD still und leise vom Markt verschwunden und fast keiner hats gemerkt. Die Labelriesen haben also wieder genau diesselbe Marktmacht wie vorm Höhepunkt der Piraterie.
Mir zeigt das deutlich dass man, wenn an den richtigen Schrauben gedreht wird, das illegale Downloaden zwar nicht komplett verschwindet, aber für Verleger und Co nicht mehr als ein winziger Nadelstich sein wird.
Und eines ist mal sicher. Schöne und gut aufgemachte Hardcover werden sich weiter verkaufen wie geschnitten Brot, Lesen ist, wie auch die Musik, ein großartige, kulturelle, Sache und wird auch durch Piraterie nie verschwinden, da Fans von Haus aus dafür ihr Geld ausgeben werden.
Letzte Frage. Was spricht eigentlich dagegen ebooks von der Buchpreisbindung zu lösen, das ist doch politisch keine große Sache. Wie man die Verlage für diese Geschäftspolitik noch verteidigen kann ist mir auch rätselhaft.
Also nochmal, ich möchte gerne Ebooks ohne DRM zu einem vernünftigen Preis, auch wenn ich, Zähneknirschend, oft den hohen Preis zahle da hier einfach der Platz für Hardcover und Co eng wird