Ich denke, daß der Erfolg des Kindles auch auf dessen Beständigkeit basiert. Das Ding gibt es seit vielen Jahren, wird ständig verbessert, sei es durch Updates der Firmware oder neue Hardware, und das System funktioniert. Sony hat die ganze Sparte mitsamt dem Store, welcher dann auch zu Kobo ging, geschlossen.
Wenn man sich nur vor Augen hält, wie viele Hersteller/Marken an Lesegeräten schon durch die deutschen Bücherläden tingelten, dann sieht man da nur irgendwie Kopflosigkeit und Aktionismus. Das ging von Trekstor, Oyo über den Tolino und nun ist es bald Kobo. Auch das Ökosystem änderte sich ständig, eine Kontinuität ist da absolut nicht zu sehen.
Vielleicht hilft es, weniger über Amazon zu lamentieren und stattdessen mal bei einem System zu bleiben, dieses zu pflegen, dessen Firmware aufs Niveau eines Kindles bringen, die passende Hard- und Softwareausstattung wie ein Duden-Wörterbuch, Funktionen vergleichbar mit Pageflip und X-Ray, einen ordentlichen Schriftsatz, etc. Und das Gerät zuerst europaweit und dann weltweit anbieten. Dann wird das mal wirklich was und ich denke, Amazon hat dann einen veritablen Konkurrenten, was wiederum zur Verbesserung der Geräte und zu neuen Ideen beiträgt. Derzeit ist Amazon ja allein, was das neue Denken zum Thema Reader angeht. Der Oasis ist schlicht genial, einfach perfekt fürs Lesen gemacht.
Und nun? Die Vielfalt schwindet mal wieder, nachdem ja Sony schon länger weg ist. Das ist für die Kunden nicht gut, gar nicht gut … Und Amazon mit dem Kindle dürfte seinen Anteil am Markt wieder vergrößern.