und ohne W-Lan spioniert auch niemand mein Leseverhalten aus.
Das halte ich persönlich jetzt für ein sehr wichtiges Argument.
Leider sieht das noch die große Menge der Kunden anders. Ich selbst bin auch ein \"Datenschutzfetischist\", bei eBooks überwiegt da bei mir aber noch die Bequemlichkeit.
Auch sehe ich da andere wichtigere Felder. Dennoch ist es richtig, darauf hinzuweisen. Aber jeder Onlinehändler weiß natürlich logischerweise eh, was ich bei ihm gekauft habe. Geht ja auch nicht anders. Beim Kindle (und sicher nicht nur da) kommt noch dazu, dass Amazon sich das Recht vorbehält, Nutzungsdaten zu sammeln. Das soll weitestgehend anonymisiert erfolgen, die AGB halten sich da aber sehr bedeckt sprich schwammig.
Nur mal ganz realistisch: Wenn ich meine Bücher (Papier) bei Amazon bestelle, was weiß dann Amazon durch den Kindle mehr? Wann ich lese und wie schnell. Das ist es im Grunde. Denn das Speichern von Anmerkungen und Markierungen bei Amazon kann ich im Kindle deaktivieren.
Und wer es umständlich will: Man kann alle Bücher, auch die von Amazon, auch beim Kindle per USB transferieren. Dann muss man nur ein einziges Mal online gehen, zur Registrierung.
Außer bei Amazon kann ich fast überall Bücher kaufen und wieder im Gegensatz zu Amazon auch bei beiner Stadtbücherei auch ausleihen.
Ohne DRM können sie das auch problemlos mit einem Kindle. Und über das Kindle-App können sie das auch mit Amazon-Büchern auf den allermeisten Geräten. DRM hängt am Verlag und Autor, nicht am Händler.
Wir befinden uns bei den eBooks da, wo wir uns im Musikhandel vor einigen Jahren befanden. Da gab es legale Musik auch nur mit DRM. Da bei Musik die Abspielgeräte natürlich weitaus häufiger gewechselt werden, war dies für die Kunden sehr beschwerlich. Die Umsätze gingen dramatisch zurück, die Raubkopien blühten. Daraufhin steuerten die Anbieter um und relativ schnell gab es keine DRM-Musik mehr. Heute wissen viele Teenager nicht einmal mehr, was DRM im Musikbereich ist bzw. war.
Ich bin zuversichtlich, dass diese Entwicklung auch im Buchbereich kommen wird. Nur sind dort die Einschränkungen durch DRM halt weit weniger auffällig. Deshalb dauert es noch.
Sprechen sie mit freien Autoren, werden sie viel Kritik an DRM hören. Viele Autoren bevorzugen Wasserzeichen in ihrem Büchern. Die sind, sofern sie sich auch sicher nicht entfernen lassen, sogar weit wirkungsvoller gegen Raubkopien als DRM. Gemauert wird hier aber hauptsächlich von den Verlagen und auch Händlern.
Amazon beispielsweise lehnt Wasserzeichen noch ab. Dort kann man nur zwischen freien Büchern und DRM-Büchern wählen. Als Begründung wird angegeben, dass die Zahl der Autoren, die Wasserzeichen wünschen, noch zu gering sei. Das wird sogar stimmen, denn hauptsächlich freie Autoren fprdern Wasserzeichen. Die sind aber in der Minderheit.