Was lest ihr gerade?

Blondi

Bökerworm
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Wieder einmal einen Jugendroman:
Band 2 der Nebel-Triologie "Der Mitternachtspalast" von Carlos Ruiz Zafón:
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Den Auftakt zu dieser Triologie „Der Fürst des Nebels“ habe ich schon im letztem Jahr gelesen. Meine hohen Erwartungen, was den Auzor betrifft, wurden leider nicht ganz erfüllt. Es fällt etwas schwer die Jugendromane Zafóns mit seinen anderen Werken zu vergleichen. An „Marina“ oder „Der Schatten des Windes“ kommen sie einfach nicht ganz heran.
Band 2 habe ich heute ausgelesen. Das düstere, lärmige, von Schwüle und Monsun geplagte Kalkutta der 30er Jahre bildet den Schauplatz für eine wahrhaft gruselige Handlung. Es erzählt die Geschichte der Zwillinge Ben und Sheere, die erst voneinander erfahren, als sie sechzehn Jahre alt sind. Ben wuchs in einem Waisenhaus in Kalkutta auf und Sheere bei ihrer Großmutter, die die Kinder damals aus gutem Grund trennte. Die beiden sind in großer Gefahr, entscheiden aber über den Kopf ihrer Großmutter hinweg, dass sie sich ihrem mächtigen Gegner, einem Feuerdämon, der auf grausame Weise mit ihrer Vergangenheit, ihrer Gegenwart und ihrer Zukunft verbunden ist, stellen wollen. Gemeinsam mit Bens besten Freunden machen sie sich auf den Weg, dem Geheimnis, das ihr Leben steuert, auf die Schliche zu kommen. Dabei können sie jedoch nicht nur ihr Leben verlieren, sondern auch ihre Seelen...
Fazit:
Zafóns Romane sind mitreißend, auch wenn man als Erwachsener einen seiner Jugendromane liest. Kleine Schwächen sind schnell verziehen, ist doch die Sprache, auch dieses Buches, einfach traumhaft und die Geschichte spannend und mysteriös, gewürzt mit einem ordentlichen Gruselfaktor, auch wenn sie nicht ganz an den Auftaktband der Nebel-Triologie „Der Fürst des Nebels“ herankommt.
 

bücherfan

New member
Dank der Tipps hier lese ich gerade zum ersten Mal etwas von Sarah Lark "Die Zeit der Feuerblüten".
Feuerblüten Trilogie Band 1




Bisher gefällt es mir sehr gut. Es fesselt mich total.
Ich finde es ist sehr gut und spannend geschrieben und ich kann es gar nicht aus der Hand legen.:)
 
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Blondi

Bökerworm
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Aus der Onleihe:
All die verdammt perfekten Tage - Jennifer Niven
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„All die verdammt perfekten Tage“ ist der Debüt-Roman der Autorin Jennifer Niven und sie hat es gleich geschafft mich zu verzaubern.


Sie lernen sich an einem denkbar ungünstigen Ort kennen: Hoch oben auf einem Turm, nahe dem Abgrund - unter ihnen der Schulhof der Bartlett High, Bundesstaat Indiana. Beide denken daran zu springen. Er, Theodor Finch, auch "Finch Freak" genannt, Scheidungskind, spielt Gitarre und schläft unter einer schwarzen Bettdecke. Diagnose: Depression. Sie, Violet Markey, ehemalige Cheerleaderin und ehemalige Bloggerin mit miserablem Musikgeschmack. Lieblingssatz: "Ich bin noch nicht soweit." Sieht die Welt durch die Brille ihrer verstorbenen Schwester. Diagnose: Trauer.
Finch bewahrt Violet davor, vom Turm zu springen und macht sich zur Aufgabe, sie zurück ins Leben zu führen. Das tut er mit Charme und Offensive: "Alles, was du erzählst, bleibt zwischen dir und mir. Vielleicht ist es dir nicht aufgefallen, aber ich schwimme nicht unbedingt in Freunden. Und selbst wenn - die ganzen Arschlöcher haben auch so genug, worüber sie sich das Maul zerreißen können." verbindet die beiden eine Gemeinsamkeit und langsam kommen sie sich näher. Und merken beide, dass der jeweils andere Hilfe braucht, um wieder Freude am Leben zu empfinden. Es entsteht eine ungewöhnliche Liebesgeschichte mit unbestimmten Ausgang.
"All die verdammt perfekten Tage" ist ein äußerst emotionsgeladener Roman, bei dem alles anders kommt, als man zu Beginn denkt. Die Protagonisten sind mehr als sympathisch und die Handlung authentisch sowie dramatisch. Das perfekte Herzschmerz-Buch mit ernstem Hintergrundthema, das berührt und gleichzeitig erschüttert. Der Schreibstil ist angenehm flüssig, sehr bildlich und die Charaktere werden sehr ausführlich beschrieben wodurch man sie sehr viel besser verstehen kann. Man kommt gut in die Geschichte hinein und es geht spannend los. Dieses „schwere“ Thema Selbstmord hat die Autorin wirklich gut verpackt, sie hat genau die richtige Balance gefunden, zum einen wirkt die Geschichte authentisch und überhaupt nicht aufgesetzt aber auf der anderen Seite vermittelt sie damit eine Botschaft.


Mein Fazit:
Jennifer Nivens Debütroman „All die verdammt perfekten Tage“ ist eine perfekte Auseinandersetzung mit ernsthaften Themen wie psychischen Krankheiten, Selbstmord und Trauer. Die Autorin trifft dabei immer den richtigen Ton und schafft es durch besondere Charaktere und einen originellen Plot, der so viel mehr ist als eine Teenager-Liebesgeschichte, nachhaltig in den Köpfen der Leser zu bleiben. Von mir eine ganz klare Empfehlung und ein Lesehighlight in diesem Jahr.
 

Blondi

Bökerworm
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Puh …., fast
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823 Ebook-Seiten (Calibre)
Der Vogel des Jahres 2016 brachte mich auf die Idee, endlich mit dem Buch „Der Distelfink“ von Donna Tartt zu beginnen, bzw. zu Ende zu lesen. Nach 200 Seiten hatte ich das Buch im letztem Jahr im Dezember erst einmal beiseite gelegt.
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Die US-Autorin Donna Tartt (50) erhielt für ihren Roman «Der Distelfink» bei der Verleihung der Pulitzer-Preise 2014 in New York den Hauptpreis in Literatur. Nach Ansicht der Jury ist der Roman «wunderschön geschrieben» und die Charaktere «ausgezeichnet entworfen».


Um es gleich vorweg zu sagen: Donna Tartts Bestseller (englisch: The Goldfinch) ist natürlich selbst ein Meisterwerk. Grandios, intellektuell, anrührend und fesselnd. Tartt in eine Reihe mit Dan Brown und Philipp Roth zu stellen, ist keine Übertreibung. Dass das Buch in vielen Ländern der Erde zum Bestseller avancierte, sollte niemanden täuschen – mit über 800 Ebook-Seiten Seiten und vielen Passagen, die man zum besseren Verständnis auch drei oder viermal lesen kann, ist „Der Diestelfink“ weder quantitativ noch qualitativ leichte Kost. Andererseits kommt der Roman im Gewand eines Kriminalromans daher und ist daher auch schlicht spannend und unterhaltsam.
Der Distelfink ist Entwicklungsroman, Kunstkrimi und Milieustudie in einem, die ganze Bandbreite menschlicher Gefühle und sozialer Welten wird darin ausgelotet. Angesiedelt in New York, Las Vegas und Amsterdam, erzählt der Roman über eine Zeitspanne von zehn Jahren die Geschichte des 13-jährigen Theo Decker.
Als Theo mit seiner Mutter das New Yorker Metropolitan Museum of Art besuchz, inspiziert er dort das von seiner kunstbegeisterten Mutter heiß geliebte Meisterwerk „Der Distelfink“ des niederländischen Meisters Fabritius. Mehr noch als das Bild interessiert sich der junge Mann jedoch für eine hübsche Gleichaltrige – Pippa. Ein süßer Rotschopf der ebenfalls verstohlene Blicke zuwirft und mit seinem Großvater dasselbe Meisterwerk betrachtet. Dann geschieht, was das Leben des Jungen von da an in ein unweigerliches „Davor“ und „Danach“ aufteilt: Das Museum wird von einem Bombenanschlag erschüttert, bei dem viele Menschen sterben – auch seine innig geliebte Mutter. Theo überlebt leicht verletzt.
Theo befreit sich selbst aus den zerstörten Mueumsräumen und klemmt sich dabei das Gemälde unter den Arm. Die letzten Worte wechselt er im Museum mit dem Großvater des Mädchens, Welton Blackwell. Bevor dieser stirbt, ermutigt er Theo das Bild mitzunehmen, gibt ihm einen wertvollen Siegelring und nennt ihm eine Adresse in Greenwich Village, die in Theos Leben noch eine bedeutende Rolle spielen wird. Dann stibt Blackwell und Theo stolpert durch irgendwelche Seitenausgänge auf die Straße.
Die nächsten Jahre sind für die junge Hauptperson, die aus der Ich-Perspektive schreibt, geprägt von Trauer und Angst. Trauer über den Tod der Mutter, die nach dem Verschwinden des Vaters der Mittelpunkt seines Lebens war. Seine Angst gilt dem Jugendamt, dem „Herumgereicht werden“ zu verschiedenen Verwandten oder Pflegeeltern bzw. dem Kinderheim. Für die ersten Monate kommt er bei der reichen alten Familie seines Klassenkameraden Andy Barbour unter.
Als Theo – eigentlich Theodore – die Adresse in Greenwich Village aufsucht, trifft er auf den Antiqutätenrestaurateur James Hobart, der zusammen mit dem verstorbenen Welton Blackwell eines der angeseheneren Antiquitätengeschäfte der Stadt betrieben hat. Hobart genannt „Hobie“ entwickelt sich schnell zum väterlichen Freund Theos, dem sich dieser eher öffnet, als den zahlreichen Lehrern, Behördenmitarbeitern und Psychologen, die sich von offizieller Seite um ihn sorgen. Bei Hobie trifft Theo auch Pippa wieder, die sich von dem Anschlag erholt.
Theos Leben ändert sich schlagartig, als zweierlei passiert: Die minderjährige Pippa wird von einer wenig wohlmeinenden Verwandten nach Texas geholt, während sich der spiel- und alkoholsüchtige Vater Theos aus heiterem Himmel meldet, und Theo zu sich und seiner Freundin Xandra nach Las Vegas verfrachtet. In Vegas verbringt Theo nun seine Jugendjahre. Er lernt den ungefähr gleichaltrigen Ukrainer Boris kennen, mit dem ihn eine lebenslange Freundschaft verbinden wird. Doch Boris, wie Theo Halbwaise, ist kein guter Einfluss. Gemeinsam stehlen die Jungen und verbringen ihre Tage häufig umnebelt im Alkohol- und Drogendelirium.
Schließlich stirbt Theos Vater bei einem Autounfall unter Alkoholeinfluss und Theo, mittlerweile 15 Jahre alt, schnappt sich noch in der selben Nacht seine Habseligkeiten und flieht nach New York zu Hobie. Das Gemälde begleitet ihn seit damals die ganze Zeit – wobei es derart dick unter Zeitungspapier eingepackt ist, dass er es immer nur verstohlen berührt, aber nie wirklich ansieht. Alleine das Auspacken würde ihn 20 Minuten kosten… und so kommt es, dass Theo viele Jahre braucht, um eine sehr grundlegende Entdeckung zu machen.


Fazit:
Sprachlich ist „Der Distelfink“ wirklich gelungen. So wurde die Lektüre für mich dann auch eher ein Lesen um des Lesens Wille. Schöne Worte aneinandergereiht, auf den Punkt gebrachte Beschreibungen mit einem hervorragenden Gespür für die einprägsamen Details und nicht zuletzt auch die Fähigkeit den jugendlichen Ich-Erzähler und die anderen jungen wie alten Charaktere im Roman (fast immer) glaubwürdig agieren zu lassen, machten „Der Distelfink“ zu einer erzählerisch runden Reise. Wären die schön geschriebenen Dialoge doch nur nicht zu oft inhaltlich leer und die detailreichen Beschreibungen nicht zu oft der Ersatz für einen deutlichen Handlungsfortschritt – der Roman wäre perfekt. So, wie er ist, empfand ich ihn leider als 300 bis 400 Seiten zu lang - der Roman war inhaltlich zu wenig dicht.
Das Besondere an diesem Buch ist nicht etwa ein spannender oder überladener Plot. Vielmehr schafft Donna Tartt allein mit ihren ganz alltäglichen Beschreibungen eine unglaubliche Dynamik. Auf was die Geschichte hinausläuft – es spielt keine Rolle. Ich genoss jede einzelne Seite, litt und bangte mit Theo und hoffte, dass es das Leben bald gut mit ihm meint. Da die Geschichte aus seiner Perspektive erzählt ist, entwickelte man schon von der ersten Seite an ein unglaublich enges Verhältnis zu ihm. Aber nicht nur zu ihm: Donna Tartt beschreibt auch die Menschen, denen er begegnet, bis ins kleinste Detail. Sowie die Landschaften, Häuser und Räume in New York und Las Vegas, wo die erste Hälfte des Romans spielt. Ein Kopfkino entwickelte sich von ganze alleine – in den buntesten Farben.
 

Minigini

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Mieses Karma hoch 2 von David Safier




Die Gelegenheitsschauspielerin Daisy Becker trinkt, raucht und bestiehlt auch schon mal ihre WG-Genossen. Mit Mitte zwanzig hat sie noch immer keine Ahnung, was sie mit ihrem Leben eigentlich anfangen will. Noch viel weniger weiß sie, was das Wort „Liebe“ eigentlich bedeutet. Und sie wird es in diesem Leben auch nicht mehr erfahren, gerät sie doch in einen tödlichen Autounfall mit dem arroganten Hollywoodstar Marc Barton.


Daisy und Marc werden als Ameisen wiedergeboren und erfahren von Buddha, dass sie in ihrem Leben zu viel mieses Karma angesammelt haben.

Bisher habe ich alle Romane von David Safier gelesen. Manche haben mir ausgesprochen gut gefallen, bei anderen konnte ich immerhin noch schmunzlen. Als ich sah, dass sein neuster Roman "Mieses Karma hoch 2" hieß, war ich sehr gespannt. Die teilweise sehr schlechten Kritiken bei Amazon, haben mich allerdings nicht allzu viel erwarten lassen. Angeblich sei es nur ein Abklatsch seines ersten Romans.


Entweder liegt es daran, dass mittlerweile schon 8 Jahre vergangen sind, oder einfach daran, dass ich David Safier mag, aber mir gefällt dieser Roman bisher wieder sehr gut (bin ungefähr bei der Hälfte).(Keine Ahnung, wie ich den Roman bewerten würde, wenn ich "Mieses Karma" erst vor kurzem gelesen hätte.)


Ich glaube, entweder mag man die etwas schräge Phantasie von David Safier - oder eben nicht. Ich habe eine Freundin, die kann mit keinem seiner Romane etwas anfangen, eine andere ist hellauf begeistert. Ich für meinen Teil bin immer wieder erstaunt und begeistert, was für abwegige Geschichten er sich einfallen lässt.
 

Blondi

Bökerworm
Mieses Karma hoch 2 von David Safier

Wer über "Happy Family", "Muh!" oder "Mieses Karma" lachen konnte, wird auch von David Safiers aktuellem Roman begeistert sein. Bietet doch "Mieses Karma Hoch 2" auch wieder kurzweilige und humorvolle Unterhaltung und kann im hinteren Teil, bei allem Spaß, sogar dafür sorgen, dass man als Leser ein wenig über sein eigenes Leben nachdenkt. Meiner Meinung nach bietet "Mieses Karma hoch 2" denjenigen, die den Vorgängerroman auch kennen, nicht viel Neues. Von daher frage ich mich schon, ob so eine Fortsetzung nötig gewesen wäre.
 

Minigini

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Wer über "Happy Family", "Muh!" oder "Mieses Karma" lachen konnte, wird auch von David Safiers aktuellem Roman begeistert sein. Bietet doch "Mieses Karma Hoch 2" auch wieder kurzweilige und humorvolle Unterhaltung und kann im hinteren Teil, bei allem Spaß, sogar dafür sorgen, dass man als Leser ein wenig über sein eigenes Leben nachdenkt. Meiner Meinung nach bietet "Mieses Karma hoch 2" denjenigen, die den Vorgängerroman auch kennen, nicht viel Neues. Von daher frage ich mich schon, ob so eine Fortsetzung nötig gewesen wäre.

Ja, ein wenig mehr Neues hätte ich mir schon erwartet. Da es aber, wie gesagt, schon einige Jahre her ist, seit ich den ersten Band gelesen habe, war es wieder ganz nett. Hätte ich mir beide Romane neu gekauft, wäre ich sicher ziemlich enttäuscht gewesen.
 

Blondi

Bökerworm
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Chaostheorie – Schmetterlingseffekt – unheimlich spannend und somit auch diese Bücher aus der Onleihe!
Die Macht des Schmetterlings - Matt Dickinson
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Alles beginnt harmlos: Ein Eichenzipfelfalter schlüpft an einem schönen Morgen aus seinem Kokon und beginnt zu fliegen... Dass sein Flügelschlag allerdings Menschenleben aus aller Welt beenden, zerstören, aber auch retten wird, kann dieser kleine Schmetterling nicht ahnen, als er sich auf den Weg macht, die Welt zu erkunden.
Wie viel Macht hat der Flügelschlag eines Schmetterlings? Ein Schmetterling erschreckt einen Hasen, der ein Pferd zum Stolpern bringt. Deswegen gewinnt ein anderes Pferd das Rennen, weshalb ein Mann seine Wette gewinnt, seiner Tochter eine Traube Ballons kauft, die wegfliegen und einen Flugzeugabsturz verursachen. Die Pilotin sollte eigentlich gar nicht an Bord sein, musste aber auf dem Weg zum Flughafen wegen des langsamen Pferdetransporters einen Umweg fahren und hatte einen Unfall. An Bord des Fliegers ist ein Japaner, dessen Tochter gerade am Mount Everest verschollen gemeldet wurde. Sie überlebt, er stirbt, weil er nach dem Absturz mit seinem Handy eine Explosion auslöst. Noch weit mehr als diese Ereignisse, verwebt Dickinson in sehr kurzen Episoden die Geschichten eindrucksvoll miteinander. Der Leser wird förmlich in die verschiedenen Geschehnisse hineingesogen. Immer wieder lösen winzige Ereignisse Kettenreaktionen aus, entstehen neue Verbindungen zwischen Figuren. Hochspannend!
Zu Beginn hatte ich Angst den Überblick zu verlieren bei den ganzen Handlungssträngen. Doch ich wurde überrascht, habe ich doch beim Lesen nie die Orientierung verloren, obwohl sich der Leser auf unterschiedlichen Kontinenten bewegt und viele verschiedene Menschen begleitet. Durch die kurzen Kapitel liest sich das Buch sehr schnell, der einfache Schreibstil trägt sein übriges dazu bei. Der Autor verzichtet auf ausführliche Beschreibungen und beschränkt sich auf das Wesentliche.
Nach und nach kommt immer mehr Spannung auf. Die Fäden verbinden sich langsam und man merkt, wie alles zusammenhängt. Welche Wege sich kreuzen und welche für immer enden werden. Das Ende ist dann der Gipfel dieser Spannung. Gelesen hab ich das Buch innerhalb eines Tages, aus der Hand legen wollte ich es kaum noch. Einziges Manko, aufgrund der vielen Charaktere konnte ich zu niemanden eine richtige Beziehung aufbauen.
Fazit:
"Die Macht des Schmetterlings" lebt von seinem rasanten Tempo. Gnadenlos wird man durch die Seiten gejagt, knisternde Spannung hält sich in jedem Kapitel versteckt. Dieses Buch bleibt nicht durch eine komplexe, fabelhaft ausgearbeitete Handlung, oder tiefgründigen Charakteren in Erinnerung (das fehlt nämlich alles, wird meiner Meinung nach in diesem Werk auch nicht benötigt!). Man wird sich aber garantiert an das Gefühl erinnern, das beim Lesen aufgekommen ist. Es wirkt so bedrohlich, so beängstigend, so unberechenbar, so …. Ein Pageturner schlechthin! Eine klares MUSS für Fans von spannenden, kurzweiligen Geschichten, die erst wieder am Ende loslassen!!


Weiter geht es mit dem Band 2:


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Der Tod des Schmetterlings
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In diesem Buch geht es wieder um den sogenannten Schmetterlingseffekt. Dieser besagt, dass in einem komplexen System die Dinge so miteinander verknüpft sind, dass sich aus einem geringfügigen Vorfall irgendwo auf der Welt eine Katastrophe entwickeln kann.

Eigentlich ist es nichts Ungewöhnliches. Ein Schmetterling verirrt sich in die 21. Etage einer Baustelle. Doch als ein Wachmann ihn entdeckt, hat das nicht nur für den Schmetterling schwere Folgen. Es wird eine Kettenreaktion ausgelöst, und etliche Menschen auf der ganzen Welt müssen um ihr Leben kämpfen. Einige überleben, viele sterben - und sie alle sind miteinander verbunden ... „
 
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Blondi

Bökerworm
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Marias Testament - Colm Tóibín
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Dieser beeindruckende kurze Roman des irischen Schriftstellers Colm Tóibín erzählt die Geschichte Jesu auf eine ganz andere Art, wie wir sie aus den Evangelien kennen, ohne deren Überlieferung zu verfälschen oder die dort berichteten Ereignisse auch nur einen Moment lang anzuzweifeln - aus der Sicht Marias, als Mutter eines Sohnes, der zum Tode verurteilt ist, erzählt der Autor die Geschichte ihres Leidens.
Maria, die Mutter Jesu, glaubt nicht daran, dass sie die Mutter Gottes ist. Sie weiß nur, dass ihr Sohn auf die entsetzlichste Weise hingerichtet wurde und "dass der verfluchte Schatten dessen, was geschehen war", sich niemals verziehen wird. Aus der Erlösungsgeschichte, die das Evangelium erzählt, macht dieser Roman ein dunkles, vieldeutiges Drama, das von Wundertaten, Grausamkeiten und Heilserwartungen vorangetrieben wird.
Es ist Maria selbst, die dem Leser ihre Geschichte erzählt. Sie lebt jetzt in Ephesus. Einige Jünger haben ihr die Flucht dorthin ermöglicht. Zum Zeitpunkt der Erzählung ist sie eine alte Frau, die allmählich von der Welt Abschied nimmt. Regelmäßig bekommt sie Besuch von zwei Männern, deren Auftreten und Verhalten sie als unverschämt empfindet. Sie wollen, indem sie Marias Erinnerung manipulieren, sie in die frühchristliche Legendenbildung um sein Leben und seinen Tod einbinden. Doch sie weigert sich, sich an Ereignisse und Fakten zu erinnern oder sie zu bestätigen, die es gar nicht gegeben hat. Stattdessen erinnert sie sich für sich selbst wie sie das damalige Geschehen um ihren Sohn erlebt hat.
Fazit:
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Lesenswert und zum Nachdenken anregend, nicht nur für Christen sondern für jeden, der sich mit der Frage beschäftig, was den Menschen ausmacht. Größtenteils vermeidet der Autor häretische Töne, trotzdem wäre das Buch im vergangenen Jahrhundert wahrscheinlich auf den Index gelandet.
 
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Minigini

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Nachdem Blondis Rezession mich neugierig gemacht hat, habe ich mir auch "Die Macht des Schmetterlings" von Matt Dickinson ausgeliehen. Obwohl es so viele verschiedene Charaktäre und Einzelschicksale behandelt, ist es von der ersten Seite an spannend. Am liebsten hätte ich es wie Blondi gemacht, und den ganzen Roman an einem Tag gelesen. Ich musste mich abends zwingen, aufzuhören. Vielleicht liegt es daran, dass die Kapitel so kurz sind - da kann man schnell noch eines lesen...........und noch eines ......... und NUR noch eines....... na ja, eines geht noch........ ☺
 

Minigini

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Zwei fürs Leben




„Du musst es ihnen sagen!“ „ Was soll ich ihnen denn sagen? ‚Ich höre Stimmen‘? Dann komme ich hier nie wieder raus.“ „Eine Stimme.“ „Was?“ „Du hörst nur eine Stimme. Meine.“ „Klar, das ändert natürlich alles. ‚Herr Doktor, ich höre eine Stimme seit dem Unfall‘, ‚Ach, nur eine? Na dann …‘ „Das ist nicht witzig.“ Nein, dachte ich, es ist nicht witzig, plötzlich aufzuwachen und eine Stimme in seinem Kopf zu hören, die einem fremden Mann gehört. Als Anni nach einem schweren Unfall im Krankenhaus erwacht, hört sie eine fremde Stimme in ihrem Kopf. Sie gehört zu Ben, einem jungen Architekten, der behauptet, im Koma zu liegen und ihre Gedanken zu hören. Anni ist skeptisch. Doch am nächsten Tag ist Bens Stimme wieder in ihrem Kopf. Und am übernächsten auch. Schon bald werden die Gespräche mit Ben, die mal witzig und mal nachdenklich sind, zum Höhepunkt ihres Tages. Obwohl sie einander noch nie gesehen haben, kommen sich Anni und Ben immer näher. Zu nah, denn beide sind in festen Beziehungen. Trotzdem lässt sie die Stimme des anderen nicht mehr los, und Anni beginnt sich zu fragen, ob man sich wirklich in einen Unbekannten verlieben kann ..

Auch wenn mich der Schluss etwas verwundert hat, hat mir die Geschichte im Großen und Ganzen gut gefallen. Es war ein netter Roman für zwischendurch.
 
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Blondi

Bökerworm
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Auch in der Onleihe (nur ca. 80 Seiten in Calibre) erhältlich:
Die Älteste – Thomas Sautner
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„Die Älteste“ ist die Geschichte einer Heilerin, erzählt am Beispiel der Heilung von Sophie, einer jungen Frau, die nach Aussagen ihrer Ärzte an einem unheilbaren Gehirntumor erkrankt ist. Von einer Freundin hat Sophie von Lisbeth, der Heilerin gehört. Als sie von ihr dann auch noch träumt, macht sie sich auf den Weg zu dieser Einsiedlerin. Bedingungen für die Chance, überhaupt behandelt zu werden, sind: eine Dose Tabak, eine Flasche Schnaps und Kaffee.
Wer sich gerne auf Denkansätze und Weltanschauungen jenseits des Konventionellen einlässt oder sich darauf einlassen kann, wird in Sautners lebenbejahendem Roman mit Sicherheit fündig und die Geschichte von Sophie, die auf die Lehren der alten Einsiedlerin trifft, als bereichernd erleben. Thomas Sautners ›Die Älteste‹ lädt seine Leser ein, einen ganz neuen Blick auf das Leben zu werfen und zu prüfen, wie weit es davon entfernt ist, ein gesundes, ein in sich ruhendes zu sein.
 

Blondi

Bökerworm
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Warum in die Ferne schweifen, wenn ein Autor im gleichen Dorf um die Ecke wohnt. Also auch ein wenig Werbung!


Michael Wilcke


Hexentage

Historischer Roman
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Ein Hexenjäger – verliebt in eine „Hexe“ Mit seinem Brautvater reist Jakob Theis aus Minden nach Osnabrück, um den Hexenprozess gegen die Apothekerin Anna Ameldung zu verfolgen. In der Stadt scheint ein Hexenwahn ausgebrochen zu sein. Innerhalb weniger Wochen wurden mehrere Frauen als Hexen hingerichtet. Jakob will den Prozess als Beobachter verfolgen, um sich so auf seine Laufbahn als Jurist vorzubereiten. Er zweifelt nicht daran, dass es Hexen gibt. Manchmal wird er selbst von Visionen gepeinigt und sieht die grausamen Dinge, die irgendwann in der Vergangenheit geschehen sein müssen. Bei der Hinrichtung einer Hexe begegnet er Sara, der Tochter eines Goldschmieds. Die junge Frau ist eine Außenseiterin, nicht nur weil sie von einem schwedischen Soldaten schwanger wurde, sondern auch weil sie nicht dem Hexenwahn verfallen ist. Sie versucht Jakob die Augen zu öffnen: Es gibt einen Menschen, der hinter all diesen Anklagen gegen unbescholtene Frauen steckt – der Bürgermeister der Stadt. Ein packendes Liebesdrama – ein hochspannende Hexengeschichte, die auf historischen Tatsachen beruht.

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Das aktuelle Buch von Michael Wilcke habe ich schon vor etlichen Monaten gelesen:
Die Frau des Täuferkönigs
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Dieses Buch entführt uns in meine Heimat, nach Osnabrück, in das Jahr 1534. Dort treibt auf einem Markt der Gaukler Emanuel und seine Truppe einen Handel mit gefälschten Reliquien. Doch alles geht schief. Everhard Clunsevoet, ein Gutsherr aus Rheine, dem sie das Haus angesteckt haben, nimmt sie gefangen und stellt sie vor die Wahl. Entweder befreien sie seine Tochter Amalia aus Münster, wo die Wiedertäufer die Macht an sich gerissen haben, oder er lässt die Gaukler grausam töten. Ihnen bleibt nichts anderes übrig: Sie müssen sich auf dieses Himmelfahrtskommando einlassen. Dann erfahren sie, dass Amalia mittlerweile eine der Ehefrauen von Jan Bockelson, dem selbsternannten König der Wiedertäufer, geworden ist.
Wir bekomen diesen historischen Roman aus Sicht des Protagonisten Emanuel erzählt. Er berichtet von seinen Ereignis in einer Art Chronik, also im Rückblick. Somit wird dem Leser schon auf den ersten Seiten klar, dass es eine Art des Happy End geben muss, da er ja schlecht aus dem Jenseits berichten kann. Der Schreibstil ist so locker und dennoch der Epoche in der Wortwahl angepasst, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Michael Wilcke besitzt eine Erzählgabe, die den Leser einfach nur fesselt. Das Geschriebene ist nicht nur witzig, - so wird jemand, der von einer Kanonenkugel zerfetzt wird, später als zerstreut beschrieben -, sondern zur selben Zeit auch ungemein spannend. Selbst die Nebenrollen sind mit Sympathieträgern besetzt und man kann sich das Geschilderte bildlich vorstellen.


Weitere Romana von Michael Wilcke:
Der Glasmaler und die Hure
Die Falken Gottes
Der Bund der Hexenkinder
 

Minigini

Active member
Fahr zur Hölle Schatz von Brigitte Kanitz



Geh zum Teufel, denkt sich Svea, als ihr schusseliger Nachbar ihre Wohnung überflutet und sie gezwungen ist, wieder bei ihren Eltern einzuziehen. Zu allem Überfluss wird Svea auch noch von ihrem Freund verlassen – weil sie ihm zu langweilig ist. Hätte der mal geahnt, was für aufregende Zeiten Svea bevorstehen! Denn zu Hause erwarten sie Papa Klaas, der eine Geliebte hat, Mama Rieke mit reichlich Prosecco und Oma Lina auf Männerfang. Als Svea über ein altes Buch stolpert, naht Rettung. Denn plötzlich wird alles wahr, was sie sich wünscht – und das Chaos nimmt seinen Lauf ...

Ich hatte Lust auf etwas Lustiges. Nachdem mir "Immer Ärger mit Opa" und "Oma packt aus" von Brigitte Kanitz sehr gut gefallen haben, habe ich mir dieses Buch ausgeborgt. Es war ganz kurzweilig, aber ich konnte mit der Geschichte nicht wirklich etwas anfangen. Das mit der Wünscherei war mir dann doch etwas zu schräg.





Da es "Das Rosie Projekt" in unserer Onleihe nicht gibt, habe ich es mir über die Overdrive auf Englisch heruntergeladen. Gefällt mir vom Stil sogar besser als die deutsche Leseprobe.
 

Blondi

Bökerworm
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Zwischendurch muss es bei mir immer wieder einmal ein Buch meines absoluten Liebingsautoren sein:
Hermann Hesse
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Der Roman "Siddharta" von Hermann Hesse aus dem Jahre 1922 beschreibt bzw. schildert den Weg eines Brahmanensohnes durch alle Höhen und Tiefen des Daseins. Siddartha, von seiner Familie und Freunden seiner Schönheit und seines Geistes wegen verehrt, verlässt mit seinem Freund Govinda seine Heimat um nach dem Sinn des Lebens zu suchen. Auf seinem Weg erlebt er viele Situationen bei denen die Liebe, der Tod und Weisheit eine sehr große Rolle spielt. Es führt ihn über materiellen Reichtum hin zur Zufriedenheit. Zufriedenheit, die nicht von Gütern abhängt, sondern die aus der Vollkommenheit des Geistes besteht. Die Zufriedenheit mit sich selbst ist sein Ziel. Doch bis dahin wird Siddarta viel erleben.
Siddharta ist ein gutes Beispiel dafür, dass der Weg das eigentliche Ziel ist. Man muss Erfahrungen selber schöpfen und die Dinge selber erleben bzw. spüren. Er muss viele Hürden in seinem Leben überstehen um zur "Erleuchtung" zu kommen. Die Erkenntnis von Siddharta ist, dass man durch vieles Zuhören und durch viele Begegnungen mit Erleuchteten nicht die innere Frage beantworten kann. Man muss den Weg selber gehen und Entscheidungen treffen, die man selber für richtig hält. Nur die ständige Suche nach der Erleuchtung, nach dem Innersten ist bereits das Ziel.
Fazit:
Es ist einmalig, wie stark einen das 100- seitige kurze Buch fesseln kann. Die Tatsache, dass die Handlung in Indien spielt, ist reine Nebensache. Bemerkenswert ist, wie Hermann Hesse den Leser leicht provoziert, den Leser auffordert sich selbst doch seine Gedanken über das Leben und uns Aller zu machen. Das Buch hat einen – wie ich finde – sehr angenehmen Schreibstil und lässt sich gut lesen. Obwohl es ein Buch zum Nachdenken ist, aus dem man viel mitnehmen kann, wirkt das Ganze nicht verkrampft und belehrend, sondern viel eher wie ein beruhigender Fluss, von dem man sich treiben lassen kann. An vielen Stellen musste ich das Buch beiseitelegen, um über das Gelesene nachzudenken, denn es enthält viele offene Fragen aber auch viele Antworten für ein unkomplizierteres Leben und einer inneren Zufriedenheit. Jeder Leser nimmt aus dem Buch etwas anderes mit und ich freue mich schon darauf, es in ein, zwei Jahren nochmals zu lesen.
 

Ilikebooks

Gernleserin
Blondis Empfehlung wirst Du (hoffentlich) nicht bereuen!


Das Glasperlenspiel ist schon was anderes. Vielleicht gefaellt Dir "Narziss und Goldmund" oder "Demian" besser.
 

Blondi

Bökerworm
Vielleicht sollte ich ihm nochmal eine Chance geben. "Das Glasperlenspiel" habe ich ziemlich schnell abgebrochen.
"Das Glasperlenspiel" hat keinen sehr leichten Zugang, verfügt aber über eine einzigartige Schreibweise und Leserführung. Man sollte "Das Glasperlenspiel" auch erst nach der Lektüre mehrerer anderer Hesse-Bücher lesen, insbesondere nach "Siddhartha", "Die Morgenlandfahrt" und "Der Steppenwolf". Das fand ich sehr hilftreich um "Das Glasperlenspiel" auch nur in Ansätzen zu verstehen.
 
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