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Ausgelesen - aus der Onleihe:
Das Blubbern von Glück - Barry Jonsberg
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Als Candice einen Erlebnisaufsatz für ihren Englischunterricht verfassen soll, macht sich das Mädchen an die Arbeit und erzählt ihre komplette Lebensgeschichte. Und so beginnt die 12jährige zu erzählen. Sie berichtet über ihre depressive Mutter, ihre verstorbene Schwester Sky, ihren verbitterten Vater und ihren reichen Onkel Brian. Hemmungslos ehrlich schreibt sie über ihre Familie, die schon seit einiger Zeit zu zerbrechen droht aber gewährt auch Einblicke in die glücklichen Jahre früherer Zeiten. Trotz vieler Schicksalsschläge bestreitet Candice mit viel Lebensfreude ihren Alltag und schmiedet Pläne, wie sie wieder Freude in ihre Familie bringen kann. Mit verrückten Ideen und kreativen Gedankengängen ist sie entschlossen, ihre Familie wieder glücklich zu machen.
Candice Phee ist ein ganz bemerkenswertes junges Mädchen. Die reizende Zwölfjährige ist außerordentlich klug, extrem ehrlich und hat eine ganz besondere Sicht auf die Welt. Mit ihrer direkten und aufrichtigen Art ist die kleine Australierin die Außenseiterin in ihrer Schulklasse. Candice hat Probleme im Umgang mit andere Menschen und benötigt viel Zeit um sich an neue Personen in ihrem Umfeld zu gewöhnen. Sie spricht prinzipiell nicht mit Fremden, sondern kommuniziert stattdessen über kleine Notizzettel. Ihre Freizeit verbringt das Mädchen gerne in der Bibliothek beim Lesen des Wörterbuches, oder sie schreibt ausführliche Briefe an ihre amerikanische Brieffreundin Denill, die allerdings nie antwortet. Eines Tages wird der neue Schüler, Douglas Benson in Candice Klasse aufgenommen und es entwickelt sich kurzerhand eine schräge Freundschaft zwischen den beiden eigensinnigen Helden. Zum ersten Mal hat das junge Mädchen einen Gefährten an ihrer Seite, der genauso originell und außergewöhnlich ist wie sie selbst.
„Das Blubbern von Glück“ ist als Kinderbuch ausgelegt, sollte aber von jedem gelesen werden, der etwas für starke Charaktere mit Charme und Herz übrig hat. Für mich stimmt hier einfach alles; der Erzählstil, die junge Heldin samt den Nebencharakteren und die Handlung. Eine Geschichte so wie das Leben: skurril, aufregend, niedlich, unglücklich, glücklich, schön, grau und bunt. Dieses Buch ist definitiv nicht nur eine Geschichte für Kinder und kann, je nach Alter, auf ganz unterschiedliche Arten gelesen werden.
Barry Jonsberg hat mit Candice Phee eine besondere und bewegende literarische Figur erschaffen. Um dies zu erkennen, muss man allerdings ein paar Seiten lesen, um sich an die für eine 12 Jährige sehr reife und ausdrucksstarke Erzählweise zu gewöhnen. Candice hat einen Wortschatz, den sich manch Erwachsener nur wünschen kann. Begründet scheint dieser durch ihre Vorliebe für Wörterbücher und Dickens Romane. Nachdem man ihren außergewöhnlichen Charakter etwas besser kennengelernt hat, versinkt man in ihrer Welt. Gemeinsam mit der zwölfjährigen und einzigartigen Candice lernt man, die Welt mit anderen Augen zu sehen.
Fazit:
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen, da es interessant und anders als viele andere Bücher ist. Wie schon erwähnt, ist das Buch in einem Aufsatz geschrieben, den Candice für die Schule anfertigen soll. Es enthält Kapitel von A-Z und in den insgesamt 175 Seiten (Calibre) gibt es keinen richtigen Höhepunkt. Es passieren viele unterschiedliche Dinge und es kommt keine Langeweile auf. Meine Eindrücke zu diesem wunderbaren Buch in nur einem Satz zusammenzufassen ist schier unmöglich. Ich sage nur: Unbedingt Lesen!!!