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Aus der Onleihe:
Zwei Bücher von
Christopher Morley
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Das Haus der vergessenen Bücher
Nach der Lektüre dieses Buches das vor gut 90 Jahren in der Erstauflage erschienen ist, verstehe ich warum es nochmals aufgelegt wurde.
„Das Haus der vergessenen Bücher" ist ein äußerst charmantes Buch, welches den Leser in eine Welt entführen wird, in der wir uns als Bücherwürmer und Leseratten am liebsten aufhalten und zwar umgeben von Büchern, ihrem Duft und ihren Geschichten die sie erzählen, mitten in einem Antiquariat angefüllt mit echten Schätzen. Dies gilt natürlich nur für die Leser und Leserinnen unter uns, die sich in Büchern flüchten und sie quasi inhalieren, alle anderen wird das Buch vielleicht nichtssagend erscheinen und es nicht anrühren. Für all diejenigen, mich eingeschlossen. die immer und überall mit einem Buch (Ebook-Reader) anzutreffen sind, ist "Das Haus der vergessenen Bücher" ein Leseerlebnis.
New York, um genauer zu sein Brooklyn, 1919, der erste Weltkrieg ist noch nicht ganz aus den Köpfen, da hungern die Menschen nach Zerstreuung. Diese können sie finden, zum Beispiel in der kleinen, verrauchten Buchhandlung (in der es spukt), mit Namen Parnassus. Inhaber ist Rober Mifflin, der sich selbst allerdings nicht als Buchverkäufer sieht, sondern eher als Arzt, der den Menschen, den Patienten hilft, die unter geistiger Unterernährung leiden, indem er ihnen Buchschätze angedeihen lässt. Er scheint genau zu wissen, was die Leute brauchen. Seinen kleinen, verwunschenen Laden beherrscht er und wird dabei unterstützt von seiner resoluten Frau und seinem Hund, der sogar eine literarische Hundehütte besitzt. So umsichtig der gute Roger auch ist, so stur ist er auch und so wundert es nicht, dass der junge, smarte Aubry Gilbert, der in der Werbebranche tätig ist, bei dem Buchhändler auf Granit beisst. Doch gibt er nicht auf, was wohl eher seine Begründung in dem Auftauchen der bildschönen und klugen Hilfskraft Titania Chapman findet. In dieses Idyll hinein verschwindet ein Buch, taucht wieder auf und verschwindet wieder. Ein sehr mysteriöser Fall, dem sich der junge Gilbert mit Herzblut widmet, denn zwielichtige Gestalten scheinen es nicht ausschließlich auf die Bücher abgesehen zu haben. Nein, es könnte auch gut das Leben der von ihm angebeteten Titania in Gefahr geraten.
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Eine Buchhandlung auf Reisen
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Es geht weiter mit Roger Mifflin und seiner Frau Helen, bzw. erfährt man nun, wie die Beiden sich kennen und lieben gelernt haben. Man erfährt auch endlich was es mit dem Parnassus von Roger auf sich hat und wie sein Leben vor seiner Niederlassung in Brooklyn und mit der Errichtung seines Antiquariats war. Es ist die Vorgeschichte zu "Das Haus der vergessenen Bücher" und mit genauso viel Liebe geschrieben. In "Eine Buchhandlung auf Reisen" wird aus der Sicht von Helen berichtet, und genau diese Abwechslung macht das Buch zu einem genauso kostbarem Schätzchen.
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Zwei wirklich sehr schöne Bücher, die an die Liebe zu Büchern appellieren, sich sehr gut lesen lassen und wundervollen Zitaten,enthalten: die jedem echten Bücherfreund ein Lächeln auf das Gesicht zaubert: .
" Die Menschen brauchen Bücher, wissen es aber nicht. Meist wissen sie gar nicht, dass es die Bücher, die sie brauchen, überhaupt gibt"
"Geistige Unterernährung ist ein ernstes Leiden. Wir haben die richtige Medizin für Sie!"
Tolle Bücher für Menschen, die schon den ein oder anderen Klassiker gelesen und eine Vorliebe für ungewöhnliche Geschichten haben. Ich kann es nur jedem ans Herz legen, der schrullige Charaktere und literarische Krimis liebt.. Einfach perfekte Bücher um sich mal aufzulösen, loslassen zu können und absolut abzuschalten.
Fazit: Bücher, Pfeifendampf und ein mysteriöser Kriminalfall. „Das Haus der vergessenen Bücher“ ist für mich ganz eindeutig ein kleines Lesehighlight in diesem Jahr. Auf den wenigen Seiten ist ein ganzes Universum zusammengefasst, das auch nach mehrmaligem Lesen wahrscheinlich noch neue Details ans Tageslicht bringen wird. Ein absolutes Muss für jeden Büchernarren!
Christopher Morley hat es geschafft, mich aus dem 21. Jahrhundert direkt in die Vergangenheit, ins New York des Jahres 1919 zu katapultieren und um ehrlich zu sein, bin ich mit meinen Gedanken immer noch tief in diesen Büchern verankert. Roger Mifflin hat mich verzaubert und zum Schmunzeln gebracht, zum Nachdenken angeregt und zu Träumen inspiriert. Diese Werke strahlen zeitlose Eleganz und Liebe zur Literatur aus, der man sich unmöglich entziehen kann. Ein bibliophiler Genuss auf hohem Niveau, für den man sich Zeit nehmen sollte, bei einem leckeren Kakao oder Kaffee. Vertraut mir, der bibliophile Funke wird überspringen und die Glut der Leidenschaft zum Buch wird noch lange nach dem Umblättern der letzten Seite in eurem Herzen weiterglühen. Mein bisheriges Lesehighlight iin diesem Jahr.