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Das Geräusch einer Schnecke beim Essen - Elisabeth Tova Bailey
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\"Durch eine Krankheit ist die Journalistin Elisabeth Bailey ans Bett gefesselt. Als sie von einer Freundin eine Topfpflanze geschenkt bekommt, unter deren Blättern eine Schnecke sitzt, beginnt sie diese zu beobachten. Nachts wird ihr neues Haustier aktiv, fährt seine Fühler aus, geht auf die Jagd und vollführt seltsame Rituale. Fasziniert beschäftigt sich Bailey mit Biologie und Kulturgeschichte der Schnecke und erfährt Verblüffendes über ein unterschätztes Lebewesen.\"
Ich muss zugeben, der Einstieg in die zunächst befremdlich erscheinende Handlung des Buches, mit einer Schnecke als Haustier, fiel mir zu Anfang nicht leicht. Doch wenn man sich darauf einlässt, erwartet einem eine ebenso lehrreiche wie berührende Geschichte, die mit ihrem philosophischen Gedankengut und den versteckten Botschaften überrascht.
Wer kennt sie nicht, die langsamen Kriecher, die mit ihrem Haus auf dem Rücken durch Gärten, Feld und Wald ziehen? Einen solchen Hausgenossen „geschenkt“ zu bekommen, war der Erzählerin keinesfalls zuwider; vielmehr erwächst im Laufe des Buches eine sonderbare und geradezu anheimelnde Beziehung, die die kranke Frau aus ihrem Tief mehr und mehr herausholt und ihr wieder Lebensfreude schenkt. Die Autorin und Biologin Elisabeth Tova Bailey bescheibt sehr eindringlich und fazinierend wie sie durch Hilfe einer gewöhnlichen Schnecke ihren Lebenswillen wiedererlangt hat. Nebenbei gibt dieses Werk eine Lehrstunde in Sachen Weichtiere. Ein wunderbares Buch zum Schmunzeln, Nachdenken und Staunen!