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Ein weiteres Buch von Arto Paasilinna. Und wieder ein richtig gutes noch dazu.
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Von finnischen Waldarbeitern, schwedischen Hebammen und einer Schnapsbrennerei auf einer Pazifik-Insel ...
Ein von der UN gechartertes Flugzeug stürzt über dem Pazifischen Ozean ab. Die Passagiere können sich auf eine Insel retten und aus dem Flugzeugrumpf jede Menge kupferner Verhütungsspiralen und einiges andere Notwendige wie Äxte und Messer bergen. Weit und breit ist keine Rettung in Sicht. Die illustre Truppe finnischer Waldarbeiter und schwedischer Hebammen muss sich zusammenraufen. Ein Jahr vergeht bis ein fantasievoller SOS-Plan realisiert werden kann ...
Eine köstliche Robinsonade - von Arto Paasilinna, dem vielfach ausgezeichneten Meister des skurrilen Humors
Es muss nicht immer die ganz große Literatur sein, die man zur Entspannung und zum Abschalten braucht. "Vorstandssitzung im Paradies" ist so ein Buch, spannend und flüssig geschrieben mit einem ununterbrochenen Handlungsfaden und jeder Menge die Errungenschaften unserer Zivilisation entlarvenden Humor. Für diesen Autor muss man geboren sein bzw. man muss seinen zynischen Humor mögen, denn dieser ist aus meiner Sicht das Markenzeichen des Finnischen Autors.
Gerne nimmt er in seinen Romanen aktuelle Themen auf die Schippe, oder auch manchmal ganz ironisch sein eigenes Heimatland. Wer sich ein wenig mit den skandinavischen Gepflogenheiten auskennt, wird schnell erkennen, das Paasilinna das nicht immer ganz so ernst meint mit seinen Werken. Aber meines Erachtens ist es genau das, was den Leser vereinzelt auflachen lässt. Dieser teils ironische Humor passt kurioserweise auch immer wieder und ausnahmslos zur Handlung. So auch hier wieder...
...zwar ist die Grundthematik beileibe keine neue mehr: Strandung auf einer Insel. Daran versuchten sich schon Defoe ganz passabel, Chorlton Windsor mit Datumsgrenze auf moderne Art und Weise – um mal ein paar Beispiele zu nennen.
Nun auch Paasilinna auf ironisch-humorvolle Art. Und aus meiner Sicht gekonnt, denn der herzerfrischende Schreibstil bringt einiges mit sich: zwar nicht unbedingt ernst zu nehmenden Tiefgang, sondern eine erquickende Erzählung aus der Ich-Perspektive des gestrandeten Journalisten.
So liest man sich durch die Erlebnisse eben diesen Journalisten und seine Beobachtungen der anderen 47 gestrandeten Personen – sowie das, was sonst noch so in dem immer robusteren Lager passiert. Durch diesen besonderen Erzählstil lernt man auch die unterschiedlichen Charaktere kennen, zwar nicht alle in ihrer Besonderheit, sondern eher oberflächlich, aber ausreichend, um immer wieder beim lesen ins schmunzeln zu kommen. Gerade im Zusammenhang mit der gerade passierenden Szenerie.
Dadurch kommt auch eine gewisse Lebendigkeit zutage, es entwickelt sich beim lesen dann doch ein recht klares Bild vor dem inneren Auge, wie diese bunte Truppe aus Hebammen und gestandenen Waldarbeitern da am Strand vor sich hin experimentiert und versuch, ein halbwegs geordnetes Leben zu führen..
Langatmig? Keine Spur davon, aber da konnte ich bei Paasilinnas Werken bisher eigentlich nie entdecken, denn das scheint auch nicht sein Ding zu sein. Langatmigkeit findet man bei den Skandinavischen Autoren eh sehr selten. Vorstandssitzung im Paradies ist herrlich auf den Punkt gebracht, prägnant geschrieben, immer und immer wieder tauchen Stellen auf, die den Leser schmunzeln oder auch mal laut auflachen lassen. Hier sind keine überflüssigen Phrasen vorhanden, eher im Gegenteil, erfrischende Ironie, die auch noch Unterhaltungswert mit sich bringt. Klar, man kann das Werk nun nicht mit einem Krimi vergleichen, dennoch ist hier ein gewisses Spannungslevel enthalten, welches das Lesen zu einem Vergnügen macht. Die Spannung wird hier dadurch erzeugt, das sich beim Lesen im Kopf ein Gedankengang entwickelt, wie sich die teils kuriosen Gestrandeten miteinander verhalten, kleine sexuelle Gelüste bleiben bei solch einer Situation ja auch nicht aus. Manchmal hat man recht mit seinen eigenen Gedankengängen, und manchmal ist man überrascht welche Wendungen eintreffen.
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