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Aber auch nur, weil ich drei "Nachtschichten" eingelegt habe.
Eigentlich nicht mein Ding Bücher mit 1000 Seiten zu lesen, es sei, es handelt sich um Ken Follett. Aber, meiner Ältesten zuliebe habe ich eine Ausnahme gemacht: „Mami, das Buch musst du unbedingt lesen!“
Also, aus meiner Onleihe geladen, das gewaltige „Werk“:
Die Gestirne - Eleanor Catton
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Neuseeland, 1866. Es ist die Zeit des Goldrausches in der kleinen Stadt Hokitika. Ein Jadesucher, ein Bankier, ein Zeitungsherausgeber, ein Hotelier, ein Goldfeldmagnat, ein Goldschmied, ein Handelsagent, ein Apotheker, ein Spediteur, ein Gerichtsschreiber, ein Goldgräber und ein Geistlicher treffen sich zu einer geheimen Versammlung, um sich über ungelöste Verbrechen in der Goldgräberstadt Hokitika in Neuseeland auszutauschen. Zu diesen 12 Männern stößt ein Neuankömmling, der junge Walter Moody. Um sich von der Sichiffsreise zu erholen, mietet er sich in ein Hotel ein und sucht ein Aufenthaltszimmer des Hotels auf. Überraschenderweise stößt er dort auf die 12 Herren, die überhaupt nicht zusammenpassen zu scheinen, die aber nicht zufällig in dieser Gruppierung anwesend sind. Und schnell stellt sich heraus, bei dem Treffen handelt es sich tatsächlich um ein Geheimtreffen, bei dem ein Mord aufgeklärt werden soll. Denn neben einem ermordeten Goldgräber gibt es viele Merkwürdigkeiten, die in diesen Fall mit hineinspielen: eine große Menge Gold, die plötzlich auftaucht, eine opiumsüchtige Prostituierte, die sich das Leben nehmen wollte, eine Witwe, von der nie jemand zuvor gehört hat, und ein Kapitän, der unter zwei Namen bekannt ist..
Unterm Strich habe ich mit „
Die Gestirne“ ein Wechselbad der Gefühle erlebt, habe mich teilweise durch das Buch kämpfen müssen, häufig über die Sprache geschwärmt und die Geschichte dann doch gemocht. Ein Roman mit einer unheimlich komplexen Handlung, die mich fast überfordert hat, da jedes noch so kleine Detail von Bedeutung war. Das Lesen ist streckenweise mühsam, auch wenn die Sprache wirklich toll, eine brilliante Sprachkunst, ist. Mich lässt das Buch mit gemischten Gefühlen zurück. Ich bin nicht ganz zufrieden und hatte so meine Schwierigkeiten und dennoch ist es ein einzigartiges Werk, das man nur schwer mit anderen Büchern vergleichen kann. Alles in allem hat der Lesespaß bei mir durch die vielen Handlungsstränge doch ein wenig gelitten und ich bin mir sicher, dass ich viele Aspekte bis zum Schluss nicht richtig einordnen konnte. Die absolut große Faszination hat sich bei mir leider bis zum Schluss nicht eingestellt.
Ich glaube, in diesem Buch wurde nichts dem Zufall überlassen. Jede Überschrift, jede Anordnung, jede Konstellation hatte eine Bedeutung - was das Buch eigentlich so spannender macht, denn es gab unglaublich viel darin zu entdecken.
Die junge Autorin
Eleanor Catton hat zurecht den britischen Literaturpreis „
Man Booker Prize for Fiction“ für dieses Meisterwerk erhalten - die Grundidee der Gestirne zusammen mit den überraschenden Szenerien (wie dem Goldrausch in Neuseeland) ist ein spannender Kontrast. Im Herzen ist das Buch (Originaltitel "The Luminaries") eine Abenteuergeschichte mit großer symbolischer Kraft, einem tiefgründigem Schreibstil und offenbar kaum endenden literarischen Momenten.
Fazit:
"
Die Gestirne" ist ein sehr einnehmendes und intensives Buch. Man kann es nicht einfach nebenbei an einem Abend lesen - sich darauf einzulassen lohnt sich aber unbedingt. Auch in zwei Tagen wird man das Buch sicher nicht beenden. Dies liegt zum einen an seinem Umfang (über 1000 Seiten), zum anderen aber an der Geschichte: die ist nämlich verstrickt, verzwickt, originell und fesselnd. Wer „
Die Gestirne“ lesen möchte, sollte Geduld, eine hohe Konzentrationsfähigkeit und ein gutes Gedächtnis besitzen.