Krimi Was lest ihr gerade an Krimi und Thriller?

PeterHadTrapp

Käferfahrer
Ich treibe mich dagegen weiter in Südafrika umher. Nachdem mich Band 1 der "Bennie-Griessel-Reihe" des südafrikanischen Autors Deon Meyer wirklich überzeugt hatte, lese ich nun das zweite Buch "13 Stunden".


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Die Geschichte dreht sich um eine amerikanische Touristin die von einer Bande südafrikanischer Krimineller, die ihr nach dem Leben trachtet, durch Kapstadt gehetzt wird. Daneben gilt es für Bennie Griessel noch, einen Mord in der Musikbranche aufzuklären. Griessels frühere Einheit wurde aufgelöst, die Mordermittler sind nun nicht mehr in einer zentral geführten Abteilung zusammengezogen, sondern wurden dezentralisiert auf die einzelnen Wachen verteilt. Bennie hat nun die undankbare Aufgabe als eine Art "Koordinator" den Mentor für die nun "führungslosen" jungen Ermittler zu geben. Letztlich muss er dann doch die Ermittlungen leiten und selbst ausführen. Hinzu kommt, dass an diesem Tag auch noch das 6-Montas-Ultimatum seiner Frau endet, das sie ihm gestellt hatte, als er wegen seiner Alkoholsucht von ihr "rausgeworfen" wurde.
Und zu allem Überfluss wird ihm auch an genau diesem Tag noch eröffnet, dass er (endlich) zum Kaptein befördert wird. Ein bisschen viel auf einmal? Ja vielleicht ...
Man könnte befürchten, dass mit all dem ein Buch, welches nur einen Handlungszeitraum von - wie der Titel schon sagt - 13 Stunden umfasst, völlig überfrachtet wäre.
Ab und an wird es auch tatsächlich etwas unübersichtlich aber im Ganzen erzeugt diese Fülle, gepaart mit der Kürze der im Buch verstreichenden der Zeit, eine unglaubliche Atemlosigkeit und atmosphärische Dichte.
Ich hatte jetzt ein ganzes Wochenende Seminar und freue mich grade sehr auf die nun folgenden freien Tage um weiterzulesen. Ich bin jetzt im zweiten Drittel und finde es ist ein "Hammer-Buch".
Gruß Peter
 
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Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Ich treibe mich dagegen weiter in Südafrika umher. Nachdem mich Band 1 der "Bennie-Griessel-Reihe" des südafrikanischen Autors Deon Meyer wirklich überzeugt hatte, lese ich nun das zweite Buch "13 Stunden".
Einige Onleihen haben die Bücher ebenfalls. Meck-Pomm beispielswiese hat alle aus dieser Reihe. Weshalb andere Onleihen nur ein paar aus einer Reihe vorrätig haben, muss ich nicht verstehen. Ist bei anderen Autoren ebenfalls so.


Ich habe sie mir mal vorgemerkt. Den Autor kenne ich bis dato noch nicht. Aber über den Tellerrand blicken hat ja noch nie geschaldet. ☺
 

PeterHadTrapp

Käferfahrer
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13 Stunden habe ich nun zu Ende gelesen. Welch ein Thriller. Sicher keine "große Literatur", auch wenn man doch einiges über die Gesellschaft des "neuen Post-Apartheid-Südafrika" erfährt. Und sicher keine so wunderbar poetische Sprache, wie sie teilweise in den von mir kürzlich gelesenen "Montesecco-Romanen" anzutreffen war.
Aber dafür bekommt der Leser atemlose Spannung, ich habe lange nicht mehr so intensiv in einem Buch mitgefiebert. Sehr vieles beruht auf Dialogen, die unglaublich lebendig und echt geschrieben sind. Die sich dadurch auszeichnen, dass der Autor ein großes Feingefühl dafür hat, jedem Akteur eine eigene absolut authentische "Stimme" zu geben. Die damit beeindrucken, dass wir auch daran teilhaben, was der/diejenige denkt während er vielleicht etwas völlig anderes sagt.
Das ganze ist so flüssig und in seiner Dramaturgie stimmig zu lesen, dass ich kaum glauben mag, dass es sich um zweifache Übersetzungen handelt. Ich habe irgendwo gelesen, dass Deon Meyer in Afrikaans schreibt, es gibt von ihm authorisierte Übersetzungen ins Englische, die wiederum dann in die deutschen Sprache übersetzt werden.


Eigentlich müsste man sich mit diesem Buch, eine Kanne Kaffee, drei Flaschen alkoholfreiem Bier, einer Flasche "echtem Bier" und ein paar Bananen und Sandwiches um 05:36 Uhr in einem ruhigen Raum einschließen und es in einem Zug durchlesen, so dass man abends um 19:51 Uhr damit durch wäre ...
Wäre mal ein interessantes kleines Leseexperiment


Der nächste Band ist dann "Sieben Tage".


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Aber ich kann einfach das blöde Gefühl nicht loswerden, dass der nächste Band nur schwächer sein kann.


*Durchschnauf*
Gruß Peter


EDIT: ich bin grade nochmal der Frage nachgegangen, wie die deutschen Übersetzungen zustande kommen und alles was ich gefunden habe besagt (und so steht es auch im Buch), dass die Übersetzungen der Bennie-Griessel-Reihe direkte Übersetzungen aus dem Afrikaans sind.
 
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Minigini

Active member
FriesenNerz




DAS VERBRECHEN AN DER KÜSTE HAT KEINE CHANCE ... Fiete Hansen wird tot in seinem Gewächshaus unter den Radieschen gefunden. Bestattet in einem Friesennerz! Und als ob das nicht schon schlimm genug wäre, entdeckt Oma Pusch am Strand von Neuharlingersiel ein paar Gummistiefel, die mit den Sohlen aus dem Wasser ragen. Der Tote steckt kopfüber im Watt. Auch er trägt einen Friesennerz. Die Botschaft des Mörders? Oma Pusch ist alarmiert. Mit ihrer Freundin Rita kommt sie einer unglaublichen Geschichte auf die Spur. Der Täter wähnt sich bis zuletzt in Sicherheit ein Trugschluss ... DENN OMA PUSCH ERMITTELT MIT LIST UND TÜCKE!

Da mir die Krimis von Christiane Franke sehr gut gefallen haben, wollte ich weiterhin in Ostfriesland bleiben. Zu Beginn war ich etwas irritiert, da die Krimis beider Autoren in Neuharlingersiel spielen und plötzlich völlig andere Personen auftauchten, aber dann habe ich mich daran gewöhnt und mir hat der Roman sehr gut gefallen.


Ob ich die "Schattenkrimireihe" der gleichen Autorin auch lesen werde, weiß ich noch nicht. Sollte jedoch nochmals einer mit "Oma Pusch" erscheinen, werde ich ihn mir sicher wieder kaufen.
 

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Gernleserin
...

Der Psychiater / John Katzenbach



Timothy Warner, Spitzname »Moth«, studiert Geschichte an der University of Miami - und er hat ein massives Drogenproblem. Jetzt ist er seit hundert Tagen »clean«, doch das hat er nur mit Hilfe seines Onkels Ed geschafft, eines prominenten Psychiaters und so etwas wie Moths Rettungsanker. Als Ed tot in seiner Praxis aufgefunden wird, stürzt Moth ins Bodenlose. Niemals war dies Selbstmord, auch wenn die Polizei noch so sehr davon überzeugt ist. Moths neue Aufgabe im Leben wird es, den Mörder zu stellen. Seine Nachforschungen führen ihn zu dem pensionierten Psychiatrieprofessor Jeremy Hogan, der seit einiger Zeit anonyme Drohanrufe bekommt. Ein unbekannter »Student Nr. 5« kündigt an, ihn umbringen zu wollen. Jedes Mal eröffnet er seinen Anruf mit der Frage: »Wessen Schuld ist es?« Es scheint, als wolle er Rache nehmen für ein Unrecht, das ihm vor Jahren während seines Studiums angetan wurde ...

Kurzer Nachtrag zum obigen Buch:


Leider konnte mich dieser Katzenbach nicht fesseln. Die Geschichte fing zwar recht gut an, aber letztlich fand ich die Lektüre zunehmend uninteressant, so daß ich bei 52% abgebrochen habe. Ist mir im Moment leider nicht spannend genug, um am Ball zu bleiben. Da locken mich andere Bücher zu sehr. Vielleicht lese ich es irgendwann zu Ende und werde wieder warm damit. Empfehlen kann ich es nicht wirklich. Es liest sich zwar ganz gut, aber ich habe mehr erwartet.
 

PeterHadTrapp

Käferfahrer
Hallo ihr lieben Mit-Leseratten!


Die südafrikanische Bennie-Griessel-Reihe von Deon Meyer hält mich immer noch in Atem.
Ich hatte ja die Bücher der Reihe nach gelesen, begonnen mit "Der Atem des Jägers" (1), danach den echten "Knaller" "dreizehn Stunden" (2). Und ich hatte schon befürchtet, dass es der nächste Band schwer haben würde, auf diesem Niveau zu bleiben.
Das hat sich in gewissem Umfang auch so bestätigt, das Folgebuch "sieben Tage" (3) war für mich das bisher schwächste der Reihe, trotzdem noch ein guter lesenswerter und unterhaltsamer Thriller mit guter Geschichte, aber eben alles nicht ganz so eindrucksvoll wie in "Dreizehn Stunden".
Danach kam dann "Cobra" (4).
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das dann wieder deutlich zulegte. Mehr Tempo, die Handlung besser angelegt und auch wieder viel viel spannender. Wir lernen hier einen sehr sympathischen Kleinganoven kennen, der durch pures Pech einem groß angelegten Komplott des organisierten Verbrechens in die Quere kommt und es an Gewitztheit und Schläue sowohl mit den Ermittlern als auch mit den "richtigen Bösewichten" aufnehmen kann. Griessels Hauptpartner im Ermittlerteam, der farbige Vaughn Cupido bekommt in diesem Band sehr viel mehr Kontur und charakterliche Tiefe, die in einigen wirklich hervorragenden Szenen gipfeln, aber ich will nichts verraten.


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Und aktuell lese ich den erstmal letzten Band der Serie "Icarus" (5), ein Buch das mir wieder besonders gut gefällt. Die Figur des trockenen Alkoholikers und Hauptermittlers Bennie Griessel durchlebt einen schweren Rückfall bei dem ich wirklich mitgefühlt, mitgehadert und mitgelitten habe. Dieser Aspekt des Buches ist erneut so eindringlich und auf erschreckende Weise realistisch geschildert, dass ich mich Bennies Kampf mit seinen Dämonen und den Konflikten in die er sich und sein Umfeld stürzt, nicht entziehen konnte.
Der Kriminalfall beruht auf dem Mord an einem "Überflieger", daher der Titel "Icarus" der mit einer sehr ungewöhnlichen Geschäftsidee als Strahlemann groß rauskommt und dessen Höhenflug sich mehr und mehr als Blendwerk entpuppt und dessen Tod viele Fragen aufwirft und große Unruhe in einflussreichen Kreisen auslöst. Nebenbei lernen wir einiges über die Geschichte des Weinanbaus in Südafrika und auch in diesem Buch sind immer noch die langen Schatten zu spüren, die die Apartheid aus der Vergangenheit wirft.


Die ganze Bennie-Griessel-Reihe hat sich von mir definitiv eine absolute Leseempfehlung verdient. Sieben Tage ist sicher das eher schwächste Buch der Reihe, während "Dreizehn Stunden" den Höhepunkt markiert und sich Cobra und Icarus auf wirklich hohem Level einreihen.
Schade, dass Icarus nun schon das letzte Buch aus dieser Serie ist ... was lese ich denn jetzt bloß ...
 
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Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti



Ich lese die Reihe Shepherd Organization von Ethan Cross. Gestern habe ich Ich bin die Angst beendet und beginne heute Ich bin der Schmerz. Diese Serie gefällt mir klasse. Ab und zu brauche ich etwas blut & rünstig. 😆


Die ersten drei Bücher dieser Reihe gibt es auch in verschiedenen Onleihen.


Nochmals danke für die Empfehlung, Cleo.
:cool:
 

Minigini

Active member
Lockvogel von Jaques Berndorf - das habe ich meinem Mann voriges Jahr zu Weihnachten geschenkt - jetzt lese ich, da er behauptet, dass er nicht lesen kann. Ihm tun immer die Augen weh bzw. werden sie müde. Dabei hat der Augenarzt behauptet, dass er keine neue Brille braucht ☹



Als die CIA einen wichtigen BND-Informanten angreift und dessen Familie gefangen setzt, schickt der BND seinen besten Mann, Karl Müller, zu einem hochbrisanten Solo in den Jemen. Müllers Freundin und Kollegin Svenja Takamoto ist zeitgleich einer ganz neuen terroristischen Bedrohung auf der Spur. Ein reicher Ölhändler aus Hamburg zieht als Lockvogel durchs Land: Er schart desillusionierte junge Deutsche um sich, lädt sie ein nach Mallorca – doch von dort geht es plötzlich weiter nach Karatschi. Könnte das Ziel der Gruppe ein Terrorcamp sein? Svenja verfolgt die mutmaßlichen Terroristen in spe unter größten Gefahren bis ins pakistanische Stammesgebiet. Wo der Bruderdienst aus den USA natürlich auch schon wieder verdeckt operiert . . .
 

PeterHadTrapp

Käferfahrer
Nach einem kurzen Ausflug in etwas fantastischere Welten bin ich doch schon wieder in Südafrika gelandet und lese jetzt ein früheres Buch von Deon Meyer, in welchem zwar Bennie Griessel auch schon vorkommt, aber nur die etwas kleinere Rolle spielt. Wenn ich richtig nachgelesen habe, ist "der traurige Polizist, das früheste Buch von Deon Meyer, das in deutscher Sprache erschienen ist (1996).


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Hauptprotagonist ist in diesem frühen Band Mat Joubert, der spätere Vorgesetzte und langjährige Weggefährte von Griessel.
Die Ermittlungen drehen sich um einen Serienmörder, der mit einer hundert Jahre alten deutschen Mauser-Pistole scheinbar wahllos Männer erschießt.
Daneben dürfen wir aber an den inneren Kämpfen und Konflikten von Mat Joubert Anteil nehmen, dessen Frau zwei Jahre zuvor einem Verbrechen zum Opfer fiel, und der mit seiner Trauerarbeit an einem entscheidenden Wendepunkt angekommen ist. Wir erleben einen Mann, der mit Schuldgefühlen hadert, der die alten Geschichten loslassen möchte, aber nicht kann und der darum kämpft seinen Platz in der Welt nicht zu verlieren oder vielleicht neu zu gewinnen.
Das Buch liest sich sehr gut und flüssig, einzelne Charaktere wirken vielleicht ein klein wenig überzeichnet und ich meine zu erkennen, welche Aspekte und Haltungen des Autors hier noch ungeschliffener und roher daher kommen, als in den späteren Büchern.


Das vorliegende Buch ist tatsächlich aus dem Afrikaans zunächst ins Englisch übersetzt worden, die Englische Ausgabe diente dann als Vorlage für die deutsche Übersetzung. Offenbar haben aber beide Übersetzer ihren Job sehr gut gemacht, denn der Stil und Ausdruck von Deon Meyer wirken auf mich nicht sonderlich anders, als in den direkten Übersetzungen der Bennie-Griessel-Reihe.


Ich denke ich werde es heute noch zu Ende lesen.
 

Minigini

Active member
Rita Falk - Weißwurstconnection ☺




Ein Luxus-Spa-Hotel öffnet seine Pforten, und die Hälfte der Dorfbevölkerung tobt. Als kurz darauf auch noch eine Leiche ausgerechnet in einer Marmorbadewanne dort liegt, muss der Eberhofer freilich wieder ran. Ganz egal, wie geschmeidig es mit der Susi grad läuft. Leider ist der Birkenberger Rudi momentan ein wenig verpeilt – was den Franz vor eine schwere Entscheidung stellt. Bleibt zu hoffen, dass zumindest er den Überblick behält. Oder verrennt er sich dieses Mal tatsächlich ein bisschen?

War in der Onleihe vorgemerkt - eigentlich wäre das Buch erst irgendwann nächstes Jahr frei - gestern aber die große Überraschung ☺ "liegt in der Onleihe 48 Stunden für Sie bereit ☺ Da war die Freude riesengroß und mein Jaques Berndorf muss jetzt eben ein paar Tage warten. 😉 Man steigt sofort mitten die Geschichte ein und hat bereits auf der 1. Seite das Gefühl in Niederkaltenkirchen zu stehen. Ich freue mich schon auf das Hörbuch mit Christian Tramnitz (der wird auch hoffentlich wieder der Vorleser sein)
 
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Ilikebooks

Gernleserin
Mein drittes Buch von

Beverly Connor: Die vierte Schlinge





In einem Waldstück werden drei aufgeknüpfte Leichen gefunden. Am Baum daneben hängt eine vierte Schlinge, und die ist leer ...
Eigentlich will die forensische Anthropologin Diane Fallon nur ihre Ruhe haben und ihr kleines Naturkundemuseum in Georgia leiten. Aber das Schicksal hat andere Pläne. In einem entlegenen Waldstück werden drei Leichen gefunden: Zwei junge Frauen und ein Mann sind erhängt, fast scheint es, geradezu hingerichtet worden. An einem Baum nebenan hängt eine vierte Schlinge, doch sie ist leer. Für welches Opfer ist sie gedacht? Vielleicht können die Insektenlarven, die sie an den Toten findet, Diane auf die richtige Spur bringen …


Ich habe zuvor "Die schwarze Witwe" (Band 5) und "Sterbliche Hüllen" (Band 1) gelesen. Bisher gefällt mir das neue Buch auch wieder gut. Es fängt allerdings mit einem schockierendem Leichenfund an und die pathologischen Details sind auch nichts für empfindliche Mägen. Atemlose Spannung gibt es nicht, aber dafür interessante Unterhaltung. Ich finde es klasse, daß die Protagonistin in ihrem Museum Anthropologie und Forensik vereint.


Ich würde eigentlich empfehlen, die Bücher in der korrekten Reihenfolge zu lesen, auch wenn 5-1-2 auch funktioniert hat 😉
 

PeterHadTrapp

Käferfahrer
In Deon Meyers "Universum" begegnen uns immer wieder aus anderen Bäden schon bekannte Personen, aber die Schwerpunkte liegen anders. So ist z.B. Bennie Griessel eine Reihe mit fünf Bänden gewidmet. In dieser Serie trifft man aber auch schon Mat Joubert, der in dem Buch "der traurige Polizist" die Hauptrolle spielt, während hier aber auch Bennie Griessel am Rande erwähnt wird.
In dem Griessel-Roman "Cobra" lernen wir die private Security-Firma "Body Armour" und der Chefin Jeanette Louw kennen, bei denen wiederum der Bodyguard "Lemmer" beschäftigt ist. Dieser spielt in "Weißer Schatten" die Haupt- und in "rote Spur" eine wichtige Rolle.
Und genau diese beiden Bücher habe ich zuletzt gelesen.
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hier erhält Lemmer von einer weißen Afrikanerin namens Emma den Auftrag, deren seit vielen Jahren verschollenen angeblich toten Bruder zu suchen. Das Buch ist ein sehr interessanter Ausflug in die Welt der Nationalparks, des Tierschutzes und der in dieser Szenerie leider auch allgegenwärtigen Korruption und Wilderei. Die Handlung ist breit angelegt, aber ich hatte den Eindruck, dass in diesem "Lemmer-Buch" deutlich mehr "Action" anzutreffen ist als etwa in den Benny-Griessel-Romanen. Ich mochte das Buch, es war spannend zu lesen, gibt Einblick in eine spannende Welt und hatte immer wieder unerwartete Wendungen. Leider muss ich aber einräumen, dass Deon Meyer mit dem Bodyguard Lemmer eine Figur geschaffen hat, die für meinen Geschmack (wie auch viele andere solcher Action-Romanhelden) ein wenig zu "unverwundbar" und "unbesiegbar" daher kommt.


Zuletzt hatte ich dann das Buch "rote Spur" gelesen.
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Mit diesem Roman hatte ich am Anfang so meine Schwierigkeiten. Deon Meyer kämpft hier wirklich lange mit dem Anspruch ein ziemlich kompliziertes Spielfeld aufzubauen, bei dem viele Personen (die nicht aus anderen Büchern schon bekannt sind) eingeführt werden müssen.
Die Handlung verläuft in mehreren Strängen, die lange lange Zeit scheinbar nicht in Zusammenhang stehen. Schön fand ich, zu erfahren, wie die Geschichte des "Traurigen Polizisten" Mat Joubert weitergeht. Auch Lemmer taucht wieder auf und hat seinen eigenen umfassenden Handlungsfaden. Dann läuft noch eine Ebene beim Inlandsgeheimdienst, die eng mit einem Strang verknüpft ist, der sich mit islamistischem Terror befasst. Daneben haben noch die "Gangsta" einer mächtigen Straßenbande eine Rolle in der Geschichte zu spielen und all denen pfuscht noch der weltgewandte und gerissene Schmuggler Lukas Becker ins Handwerk. Diesem wiederum ist mit Milla Strachan eine Partnerin zur Seite gestellt, die die Querverbindung zum Geheindienstfader herstellt. Achso ... und die "Nashornflüsterin" Cornél van Jaarsveld nicht zu vergessen, die wiederum zum Lemmer-Strang gehört. Und das war nun immer noch nicht alles an Ebenen und Handlungssträngen, mit denen man es in "rote Spur" zu tun bekommt. An dem Allen haben die Geschichte und der Leser schwer zu tragen.
Am Ende hängt natürlich alles doch zusammen, aber einiges bleibt einfach Stückwerk, wirkt für Deon Meyer ungewohnt konstruiert und erschien mir unnötig aufgebläht. Es war für mich eindeutig der Deon-Meyer-Thriller, der sich am kompliziertesten las. Ich glaube hier wollte Herr Meyer einfach zu viel.




Als nächste lese ich jetzt ein Buch, das ich mir lange in der Onleihe vorgemerkt hatte und das nun endlich für mich verfügbar war.


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Es ist der letzte Band der Reihe um die Europäische Eliteermittlergruppe OPCOP, die innerhalb der Europol eine operative europaweit agierende Spezialeinheit bildet. Ich habe alle Bücher von Arne Dahl gelesen und mag die Figuren der OPCOP-Gruppe, die er über viele Bücher entwickelt hat. Die wichtigsten Ermittler der OPCOP-Einheit hatte der geneigte Leser schon in den Büchern um die schwedische A-Gruppe kennen gelernt, auch diese mochte ich sehr gerne.
Auch Arne Dahl neigt zu einem breit aufgestellten Personentableau und zu verschiedenen Handlungsfäden aber ich finde die Bücher von Arne Dahl immer wieder sehr genussvoll lesbar, ich mag seinen Stil. Dahl ist mein "Lieblingsskandinavier".
 
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Blondi

Bökerworm
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Aus der Onleihe:
Im Wald - Nele Neuhaus
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Mitten in der Nacht geht im Wald bei Ruppertshain ein Wohnwagen in Flammen auf. Aus den Trümmern wird eine Leiche geborgen. Oliver von Bodenstein und Pia Sander vom K11 in Hofheim ermitteln zunächst wegen Brandstiftung, doch bald auch wegen Mordes. Kurz darauf wird eine todkranke alte Frau in einem Hospiz ermordet. Bodenstein ist erschüttert, er kannte die Frau seit seiner Kindheit. Die Ermittlungen führen Pia und ihn vierzig Jahre in die Vergangenheit, in den Sommer 1972, als Bodensteins bester Freund Artur spurlos verschwand. Ein Kindheitstrauma, das er nie überwand - und für viele Ruppertshainer eine alte Geschichte, an die man besser nicht rührt. Es bleibt nicht bei zwei Toten. Liegt ein Fluch über dem Dorf?
Neueinsteiger werden dieses Buch sicherlich genauso gut lesen können, dennoch würde ich in der Reihe persönlich etwas früher ansetzen um das Ermittlerteam langsam kennenzulernen. Wer die Nele-Neuhaus-Bücher sowieso schon mag bzw. auf der Suche nach einem gut erzählten Krimi ist, der sollte sich dieses Buch aber unbedingt näher anschauen.
Bei diesem Kriminalroman handelt es ich wieder einmal um einen sogenannten Bodenstein-Kirchhoff-Krimi, und zwar um Band 8 der Reihe, allerdings heißt Frau Kirchhoff mittlerweile Sander.
Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch war der Schreibstil unkompliziert, es gab keine Fragen nach dem Sinn eines Wortes oder Satzes. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Dass Bodenstein sich in Schuldgefühlen wälzte ging mir nahe, denn normalerweise, hätte er den Freund – der von allen nur gemobbt worden war - nach Hause begleitet. Es war richtig, dass Bodenstein die Leitung des Falles abgegeben hatte, war er doch zu sehr in die Sache involviert. In diesem Buch taten sich grausame Abgründe auf, wurde klar, wie grausam Kinder sein können. Aber auch die späteren Erwachsenen waren nicht besser. Es hatte ja gleich spannend begonnen, um ebenso spannend weiter zu gehen und auch zu enden. Der Mörder war eine Überraschung, auf den wäre ich jetzt nicht unbedingt gekommen. Und man erfährt es wirklich erst kurz vor Schluss. Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und natürlich volle Bewertungszahl!
 

cleo

Active member
[align='center']
Aus der Onleihe:
Im Wald - Nele Neuhaus

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Neueinsteiger werden dieses Buch sicherlich genauso gut lesen können, dennoch würde ich in der Reihe persönlich etwas früher ansetzen um das Ermittlerteam langsam kennenzulernen. Wer die Nele-Neuhaus-Bücher sowieso schon mag bzw. auf der Suche nach einem gut erzählten Krimi ist, der sollte sich dieses Buch aber unbedingt näher anschauen.
Bei diesem Kriminalroman handelt es ich wieder einmal um einen sogenannten Bodenstein-Kirchhoff-Krimi, und zwar um Band 8 der Reihe, allerdings heißt Frau Kirchhoff mittlerweile Sander.
Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch war der Schreibstil unkompliziert, es gab keine Fragen nach dem Sinn eines Wortes oder Satzes. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich gut in die Protagonisten hineinversetzen. Dass Bodenstein sich in Schuldgefühlen wälzte ging mir nahe, denn normalerweise, hätte er den Freund – der von allen nur gemobbt worden war - nach Hause begleitet. Es war richtig, dass Bodenstein die Leitung des Falles abgegeben hatte, war er doch zu sehr in die Sache involviert. In diesem Buch taten sich grausame Abgründe auf, wurde klar, wie grausam Kinder sein können. Aber auch die späteren Erwachsenen waren nicht besser. Es hatte ja gleich spannend begonnen, um ebenso spannend weiter zu gehen und auch zu enden. Der Mörder war eine Überraschung, auf den wäre ich jetzt nicht unbedingt gekommen. Und man erfährt es wirklich erst kurz vor Schluss. Das Buch hat mir wieder sehr gut gefallen. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und natürlich volle Bewertungszahl!

Dem kann ich nur teilweise zustimmen,zu bemängeln hätte ich, dass hier definitiv etwas weniger durchaus mehr gewesen wäre: Zu viele Personen, zu viele verworrene Verwandschaften und Verschwägerungen, zu viele Erzählstränge.Trotzdem ist `Im Wald` ein solider Krimi, der sich gut lesen lässt, auch wenn Nele Neuhaus schon bessere geschrieben hat.
 

Martina Schein

Freizeit-Nerd-Grufti
Sieben Gräber von V. S. Gerling




Auf einer Baustelle in der Nähe von Braunschweig werden beim Ausheben einer Baugrube die sterblichen Überreste von sieben Kindern entdeckt. Bei einer der Leichen findet die Polizei einen Peilsender, der sich zu einem ehemaligen Beamten des BKA zurückverfolgen lässt: Nicolas Eichborn.
Als Eichborn von den sieben Leichen hört, weiß er sofort, um wen es sich handelt. Und er weiß, wer für deren Tod verantwortlich ist: Vor sechs Jahren hatte er gegen die Russenmafia ermittelt und ein junges Mädchen hatte ihm dabei geholfen. Sie ist eine der Toten aus der Baugrube.
Eichborn entschließt sich, den Fall neu aufzurollen, um die Russenmafia und deren Boss endgültig zu vernichten. Gemeinsam mit Patrick Ebel entwirft er einen Plan, der sowohl perfide als auch überaus riskant ist.



Gestern habe ich das Buch Sieben Gräber begonnen, das ich als kostenloses eBook im Thread
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vorgestellt hattte. Wäre ich nicht so müde gewesen, hätte ich vermutlich die Nacht durchgelesen, so gut gefällt es mir. So muss ich halt bis heute Abend warten.


Der unkonventionelle Ermittler, seine bodenständigere Partnerin und auch die anderen Protagonisten haben es mir sehr angetan.


Mit V. S. Gerling hat sich definitiv ein neuer Autor in meine Lieblinge eingereiht.
 

Minigini

Active member
Leichenspiele - ein Max Broll Krimi von Bernhard Aichner




Die Dorfidylle trügt: Totengräber Max Broll und sein bester Freund, der ehemalige Fußballstar Johann Baroni erhalten ein unmoralisches Angebot. Man bietet den beiden viel Geld – wenn sie dafür eine Leiche vom Friedhof verschwinden lassen. Da Baroni vor dem finanziellen Ruin steht, lassen sie sich darauf ein. Die beiden geraten auf immer dunklere Abwege, als wenig später zwei weitere Leichen vor Baronis Tür liegen. Nicht nur die beiden Freunde, sondern auch die Polizei fragen sich, woher die unbekannten Toten kommen und warum ihnen mehrere Organe fehlen.

Nach den ersten 50 Seiten habe ich mir ein zweites Buch aus der Onleihe ausgeliehen, da ich mit dem Erzählstil des Autors nicht so richtig zurecht komme. Schließlich habe ich es aber doch weiter gelesen und finde es mittlerweile ganz ok. Ob ich allerdings noch ein zweites Buch von diesem Autor lesen werde, weiß ich nicht. Irgendwie hat es nicht so richtig gefunkt und es kommt keine richtige Spannung auf.
 

PeterHadTrapp

Käferfahrer
Hallo Leute,


ich muss jetzt mal ein kurzes Zwischenstatement zu dem Buch geben, das ich gerade lese.
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Ein Buch, auf das ich mich sehr gefreut hatte und bei dem ich eigentlich sicher war, was mich erwarten würde. Ich mochte alle Bände der Vorläuferreihe mit der schwedischen "A-Gruppe" und auch die Folgegeschichten um die europäische "Opcop-Gruppe".
Aber mit diesem Buch habe ich wirklich meine Schwierigkeiten. Natürlich ist es wieder sehr angenehm zu lesen, ich mag Arne Dahls Stil, seine lebendigen und realistischen Dialoge und seine feinen Zwischentöne.
Nun ist es aber so, dass Herr Dahl mit diesem Band die Opcop-Reihe beendet. Und hier scheint mir der Hase im Pfeffer zu liegen, denn es wirkt auf mich als ob "mit aller Gewalt" sämtliche offenen oder halboffenen Enden der Vorgängerbände nun abgeschlossen oder zu einem stimmigen "Gesamtende" verwoben werden sollen. Ich finde das Buch bisher unsäglich kompliziert konstruiert und musste nun schon ein paarmal zurückblättern und Passagen nochmal lesen.
Ich bin erst zu einem guten Drittel durch und hoffe sehr, dass sich das noch alles fügen wird, aber bisher finde ich es sehr unübersichtlich und übertrieben verschachtelt. Schade eigentlich ...
Ich werde mich nachher mit dem Reader in die Wanne legen und ein gutes Stück weiterschmökern, vielleicht komme ich ja über den entscheidenden Punkt weg. Sollte es aber so bleiben dann bin ich wirklich etwas enttäuscht.
 

PeterHadTrapp

Käferfahrer
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habe ich inzwischen fertig gelesen. Mein Urteil bleibt zwiespältig. Ich versuche mal meinen Eindruck zusammenzufassen ohne allzuviel über den Inhalt zu verraten.


Das Buch hat definitiv viele Handlungsstränge, die an verschiedenen Orten der ganzen Welt spielen. Alle Ermittlerpäärchen der Opcop-Gruppe sind über den Planeten verstreut bestimmten Dingen und Hinweisen auf der Spur. Das ist wirklich nicht einfach im Überblick zu behalten.
Allerdings wird es leichter, je weiter man in dem Buch ist, denn umso mehr Zusammenhänge zwischen den einzelnen Fäden klar werden, umso besser bekommt man die Dinge zusammen. Natürlich haben am Ende doch all die scheinbar unterschiedlichen Ebenen einen gemeinsamen Kern um den es letztlich geht.
Dieser ist aber diesmal derart dick aufgetragen, dass es mir fast schon zu viel war. Auch die Art und Weise, wie die einzelnen Aspekte der ganzen Geschichte zusammengefügt werden, wirkt doch sehr "gewollt".
Trotzdem war es am Ende natürlich sehr spannend, es gab ein furioses Finale bei dem es auch nochmal ordentlich krachen durfte. Und wie von Arne Dahl gewohnt, zeichnet er die Persönlichkeiten der (vielen) Protagonisten sehr stimmig, lebendig, mit tollen Dialogen, geradezu liebenswert. Das ist und bleibt eine ganz besondere Qualität dieses Autors und trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass ich seine Bücher einfach sehr mag.
Unterm Strich ist mein Eindruck, dass mein "Lieblingsschwede" mit "Hass" einen besonders guten Abschlussband, der nochmal alle Register zieht und alle losen Enden der Vorbände zusammenknüpft, schreiben wollte. Das hat dem ganzen vielleicht nicht durchgängig gut getan. Sicher ist "Hass" ein vielschichtiger, komplexer und auch spannender Thriller, der dem Leser aber auch (besonders im ersten Drittel) eine hohe Aufmerksamkeit abverlangt. Einiges ist sehr gelungen und wirkt sehr bedrückend und fesselnd, während es aber hier und da doch zu übertrieben ist und daher für mich nicht mehr im Ganzen stimmig war. Insbesondere der Teil des Buches, der in China spielt und handelt konnte mich nicht überzeugen und war übermäßig kompliziert angelegt, die Gründe dafür haben sich mir auch bis zum Ende des Buches nicht erschlossen.


Im gängigen Bewertungssystem würde ich dem Buch nur 3,5 Sterne geben, werde Arne Dahl aber trotzdem sicher als Leser treu bleiben.


Gruß Peter
 
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